
Nachdem unsere erste Reise mit Ankerherz – die Skuatour nach Island – so großartig war, dachten wir: „Warum nicht nochmal?“ Gesagt, getan – und so fanden wir uns an Bord der Finnstar wieder, unterwegs von Travemünde nach Helsinki, auf der längsten Fährpassage Europas. Drei Nächte auf See, ein paar Stunden in Finnlands cooler Hauptstadt – was soll da schon schiefgehen? Nun, wir hatten die Skuatour als Sturmtour ohne Sturm, und diesmal? Bedingt durch den Klimawandel wurde die Eisbrechertour zur Tour ohne Eis.
Das Schiff: Die Finnstar
Wie mit Ankerherz üblich ist auch die Finnstar kein gewöhnliches Kreuzfahrtschiff mit Schirmchencocktails und Animationsteam. Nein, sie ist eine robuste Fracht- und Passagierfähre, gebaut für die stürmische Ostsee. Komfortabel? Ja! Luxuriös? Naja… sagen wir mal: funktional mit Charme. Aber genau das macht den Reiz aus.
Nachdem wir Samstagmorgen um 3 Uhr abgelegt hatten, beschloss die Ostsee uns mit ein paar ordentlichen Wellen (für trainierte Ankerherzen natürlich nur ein Ententeich 😉) willkommen zu heißen. Während sich einige Mitreisende im Laufe des Tages auf ihre Kabinen zurückzogen, hielten die Hartgesottenen an der Bar durch – mit den bewährten Ankerherz-Mottos: „Einfach mal durchhalten“ und „Noch ein Bier hilft bestimmt“.
Musik und spannende Geschichten vom Meer
Ein echtes Highlight auf See waren die Lesungen von Stefan Kruecken. Seine Geschichten von stürmischen Nächten, mutigen Kapitänen und rauer Seemannskultur fesselten uns – während zwischendurch Paul Viblancs Geige die perfekte, melancholisch-schöne Atmosphäre schuf. Wenn sich dann draußen die Wellen auftürmten und der Wind an den Fenstern rüttelte, fühlten wir uns wie Teil der Geschichten. Gänsehaut pur!
Aber seht und hört selbst!
Landgang in Helsinki, Europas nördlichster Hauptstadt
Nach einer überraschend ruhigen Nacht (vielleicht lag es doch am Bier?) durchfuhren wir die finnischen Schären und legten am Sonntagvormittag in Helsinki an. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt mit unserem Reisebus hatten wir dann noch knapp 1,5 Stunden zur freien Verfügung, bevor es wieder zurück aufs Schiff ging. Diese Zeit nutzten wir für einen kleinen Shoppingtrip – Magnet und Starbucks-Tasse dürfen für die Sammlungen nicht fehlen – und ein paar Kleinigkeiten wurden eingekauft. Der Dom von Helsinki war natürlich noch ein Muss, inkl. Fotos für die Daheimgebliebenen.









Besuch auf der Brücke
Am letzten Mittag bekamen wir dann noch ein besonderes Privileg: ein Besuch auf der Brücke! In zwei Gruppen durften wir zum Kapitän, der uns in nordischer Gelassenheit erklärte, wie das Schiff sicher über die Ostsee navigiert wird. Ein Blick auf die Radarschirme, ein prüfender Blick auf das Wetter – und schon war klar: Diese Männer wissen, was sie tun.

Technische Daten:
- Länge: 218,8 Meter
- Breite: 30,2 Meter
- Tiefgang: 7,0 Meter
- Geschwindigkeit: 25 Knoten
- Leergewicht: Etwa 12.000 Tonnen
- Zuladung: ca. 11.300 Tonnen



Dudelsack auf dem Helideck – ein magischer Moment
Am Nachmittag überraschte uns Paul Viblanc mit einem ganz besonderen Konzert: ein Dudelsacksolo auf dem Helideck! Trotz eisiger Temperaturen und klammen Fingern spielte er für uns – und die gesamte Ostsee. Der Wind trug die Töne weit über das Deck, während wir mucksmäuschenstill lauschten. Es war einer dieser magischen Momente, die man nicht vergisst. Ein bisschen Schottland auf der Ostsee – wer hätte das gedacht?

© Claudia Plasczyk

Fazit: Ein Abenteuer, das nach Wiederholung schreit
Am Abend erreichten wir wieder Deutschland – ein bisschen müde, ein bisschen verzaubert und voller neuer Geschichten. Fazit? Finnland, wir kommen vielleicht wieder! Und Ankerherz? Mit Euch gehen wir gerne nochmal auf See! Falls Ihr Lust bekommen habt, auch einmal dabei zu sein, dann packt Eure Seefestigkeit ein und seid dabei!



